gramms. Der DDD findet sich in allen
Lautsprechern der Marke wieder und
übernimmt in der HRS 120 den Fre-
quenzbereich ab 240 Hz. Bei diesem
Chassis handelt es sich um einen der
ungewöhnlichsten Wandler überhaupt.
DDD steht für Dicks Dipole Driver,
der Hersteller bezeichnet ihn als Bie-
gewellenwandler. Oben im „Dach“ des
Lautsprechers lässt sich ein konventi-
oneller
Lautsprecherantrieb
erahnen.
Von
einer
Zentrierspinne
gehalten,
zieht sich ein langer Membrankonus
nach unten, der von einer Gummisicke
zum Montageflansch hin abgeschlos-
sen
wird.
Als Tragegerüst
fungieren
Edelstahlstangen, an ihrer Stelle haben
andere
Konustreiber
ihren
Korb
aus
Stahlblech oder Aluminiumdruckguss.
Und ja, es bewegt sich auf und ab wie
ein
normaler
Konuslautsprecher. Da-
mit wären die Gemeinsamkeiten auch
schon zuende, denn das Arbeitsprinzip
des DDD ist ein komplett anderes.
Biegewellenwandler
Gemeinsamkeiten gibt es nur im un-
teren Frequenzbereich, wo der DDD-
Wandler
wie
ein
normaler
Laut-
sprecher
funktioniert
-
man
spricht
gemeinhin von der „kolbenförmigen“
Bewegung. Ebenso wie ein normaler
Tiefmitteltöner arbeitet der DDD auf
ein
(geschlossenes)
Gehäuse, das ge-
nauso wie immer das untere Ubertra-
Unten wird die Konusmembran von einer Gummi-
sicke abgeschlossen, die invertiert, also konkav,
montiert ist.
gungsendc bestimmt. Wir befinden uns
im Frequenzbereich von ca. 100 - 200
Hz. Hier ist auch die Rundstrahlbcdin-
gung erfüllt. Auch jeder konventionelle
Lautsprecher
strahlt
im
Bassbereich
rund
ab
(weil
die
Wellenlängen
im
Verhältnis
zum
Membrandurchmes-
ser sehr lang sind). Was ist jetzt beim
DDD-Biegewellenwandler anders
als
bei einem
konventionellen
Lautspre-
cher?
Der grundsätzliche
Aufbau
ist
ja erst einmal der gleiche. Man kann ja
schlecht zu einem Lautsprecher sagen:
„Du hast zwar eine
Konusmembran,
aber ab morgen funktionierst du ganz
anders.“
Mit zunehmender
Frequenz
überlagert
sich
der
kolbenförmigen
Bewegung der Membran eine Biege-
bewegung, daher der Name. Der Ko-
nus bläst also die Backen auf, um es
anschaulich
zu
vereinfachen.
Dabei
regt die Schwingspule eine Biegewelle
an, die sich von oben bis zum unteren
Membranrand ausbreitet. Die Schall-
abstrahlung erfolgt dann
nicht mehr
gebündelt in Richtung der Lautspre-
cherachse, sondern von der Mantelflä-
che des Konus weg in den Raum. Die
Erforschung
dieser
Verhältnisse
ver-
danken wir eben dem Herrn Dicks, der
Anfang der 80er mit einem ersten Pro-
totypen
des
DDD-Wandlers
daher-
kam. Dicks - von Haus aus Mathema-
tiker - entwickelte den theoretischen
Überbau, der Wandler selbst geht in
seiner Urform auf den amerikanischen
Lautsprcchcr-Querdcnkcr
Lincoln
Walsh zurück. Unsere Testbox ist mit
dem Carbon-Wandler ausgerüstet (es
gibt auch eine Version mit Titan-Ko-
nus), der über einen Membrankonus
aus harzgebundenen Kohlefasermatten
verfügt. Die längliche Form mit dem
sehr
spitzen
Offnungswinkel
stabili-
siert
das
filigrane
Gebilde, das
über
ganze 0,15 mm Materialstärke verfügt.
Die
Wandstärke
nimmt
zur
großen
Konusöffnung hin noch ab, was genau-
so wichtig für die Funktion ist wie der
Konuswinkel, weil beides die Ausbrei-
tungsgeschwindigkeit der Biegewellen
steuert. Von dieser wiederum hängt die
Ankopplung der Schwingungen an die
G ehörtes:
- Scottish Chamber Orchestra
Mozart Symphonies
29. 3, 32, 35 & 36
- Yuri Honing Trio
Star Tracks
- Hugh Masekeia
hope
- Stoppok plus Worthy
Grundvergniigen
Diese HRS ist mit dem Titanwandler bestückt.
Lack, edle Furniere oder das carbonverstärkte
Gehäuse stehen zur Auswahl
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